Lauryn by Adora Belle

Lauryn by Adora Belle

Autor:Adora Belle
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Herausgeber: Bookrix Gmbh Co Kg
veröffentlicht: 2014-04-14T22:00:00+00:00


Caleb

Nachdem Lauryn aus dem Raum verschwunden war, gestattete sich Caleb ein Aufatmen. Er wollte erleichtert sein, denken dass er das Richtige getan hatte, indem er so kalt zu ihm war, obwohl sie sich nur Augenblick vorher noch leidenschaftlich geküsst hatten. Die Nähe des Jungen, sein Geruch und Geschmack, die Art wie er sich anfühlte, sich in seine Arme schmiegte, buchstäblich mit ihm verschmolz, hatte ihn jedoch alles andere als kalt gelassen. Noch immer war er halbsteif und bei jedem Gedanken an Lauryn pumpte sein hektischer Herzschlag neues Blut in seine Erektion.

Verdammt!

Genau das war es doch gewesen, was er um jeden Preis hatte vermeiden wollen! Eben deswegen hatte er doch vorhin, nach seine Rückkehr als Erstes Zyrion aufgesucht und ihn gebeten, den Jungen zumindest stundenweise zu beschäftigen! Damit so etwas nicht passierte! Und nun?

Konnte es sein, dass Lauryn sich irgendwelche Hoffnungen machte, in Bezug auf ihn? Sah er vielleicht in ihm die einzige Rettung vor einem Leben als Bordellsklave und präsentierte sich deshalb schwach und verletzlich?

Alles in ihm schrie 'Nein!', doch er war sich nicht sicher. Er hatte ja auch gedacht, Noah wäre froh und dankbar, wenn er käme und ihn befreite. Stattdessen hatte dieser ihm nur seinen unversöhnlichen Hass entgegengeschleudert, ihm quasi vorgeworfen für das was ihm widerfahren war, verantwortlich zu sein und war komplett aus seinem Leben verschwunden. Ohne ein Wort des Bedauerns und ohne eine Möglichkeit zur Versöhnung.

Und nachdem Lauryn ihm in all der Zeit immer wieder vorgeworfen hatte, nichts weiter zu sein, als eine Hure, etwas was er zutiefst verachtete, warum hatte er sich denn dann so bereitwillig küssen lassen?

Gut, das erste Mal war er gerade aufgewacht und eventuell konnte man anführen, dass Caleb ihn überrumpelt hatte? Aber das eben? Da war es doch Lauryn selber gewesen, der den Kuss initiiert hatte – oder etwa nicht?

Und es hatte sich durchaus echt angefühlt …

Unwillig strich Caleb sich durchs Haar.

Na und? Dann hatte es sich eben echt angefühlt! Das bedeutete gar nichts! Wahrscheinlich war das sowieso nur eine Illusion gewesen und lag daran, dass er in diesem Augenblick selber so begierig danach gewesen war!

Als der Junge vor ihm zurückgewichen war, die nackte Panik in den weit aufgerissenen, blauen Augen, da hatte das Calebs sämtliche Beschützerinstinkte angesprochen. Er hatte reagiert ohne groß darüber nachzudenken, allein aus dem Wunsch und Bedürfnis heraus, Lauryn vor Schaden zu bewahren, ihn zu trösten und ihm Halt zu geben.

Genau wie in der Nacht zuvor …

Und dann der Blick, als er ihm erklärt hatte, dass sich Huren nicht verliebten, dass in seinem Leben kein Platz für jemanden wie Lauryn war – konnte man sich so sehr verstellen?

Caleb wollte es gern bezweifeln, doch wagte es nicht.

Nein, dieses Mal nicht!

Lauryn war nicht sein Bruder, sie verband keine gemeinsame Vergangenheit, aber es gab nun mal auch keine gemeinsame Zukunft und da war es besser, jedes Fünkchen Hoffnung oder Gefühl schon im Keim zu ersticken, bevor es sich zu einem verheerenden Flächenbrand ausbreiten konnte.



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